Viele Menschen erfüllen sich im Ruhestand lang ersehnte Wünsche und entscheiden sich immer öfter dafür, ihre Zeit nicht in Deutschland, sondern im Ausland zu verbringen. Doch diese Entscheidung sollte sorgfältig überlegt sein. Die Zahl der deutschen Rentenbezieher, die ihren Ruhestand im Ausland verbringen, steigt kontinuierlich an und das nicht ohne Grund.
Obwohl derzeit eine Umstellung auf die sogenannte Grundrente stattfindet, reicht die traditionelle Rente für viele Menschen in Deutschland nicht aus, um ihren wohlverdienten Ruhestand zu genießen. Immer höhere Lebenshaltungskosten haben Auswirkungen auf die finanzielle Situation im Alter. Zusätzlich belasten steigende Kosten für Medikamente, Pflegepersonal sowie hohe Mieten und Nebenkosten Rentner und können dazu führen, dass sie das Land verlassen möchten. Viele Rentner sehnen sich nach einer sorglosen Lebensweise und dieser Wunsch ist nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass sie jahrzehntelang gearbeitet haben.
Einer der Gründe warum das Auswandern als Rentner durchaus für viele ein Thema ist, ist das politische Klima welches durchaus Existenzängste auslösen kann. Weitere Ängste ruft das leidige aber derzeit präsente Heizthema hervor. Die Angst im Winter im eigenen zu Hause frieren zu müssen war für einen Deutschen undenkbar und ist derzeit aber wirklich ein Thema und macht Angst.
Ein weiterer Grund für den derzeitigen Trend im Ruhestand aus zu wandern ist das Bedürfnis, den Lebensabend an einem anderen Ort zu verbringen. Inzwischen ist jeder Fünfte aus der Altersgruppe ab 60 geneigt, den neuen Lebensabschnitt nach dem Ende der Erwerbstätigkeit im Ausland zu verbringen. Es gibt viele Gründe, die Heimat zumindest für einen Teil des Jahres zu verlassen und die Zeit am Wunschort zu verbringen. Ein häufiger Grund ist das Überwintern in einem Land mit angenehmeren klimatischen Verhältnissen, da sich viele Altersbeschwerden besonders im nasskalten Herbst- und Winterwetter bemerkbar machen. Auf den kanarischen Inseln oder in Südostasien herrscht wegen der durchweg warmen Bedingungen ein angenehmeres Klima. Ruheständler freuen sich auf ein ganzjähriges Urlaubsfeeling und ein Klima, das auch die Gesundheit positiv beeinflussen kann.
Auch die finanzielle Seite spielt bei der Entscheidung für den Ruhestand im Ausland eine wichtige Rolle. Rentner möchten ihr Leben nach der Erwerbstätigkeit genießen und mit ihrer Rente die bestmögliche Lebensqualität erreichen. Der Ruhestand im Ausland ist deshalb oft eine Frage des Geldes. In anderen Ländern winken mitunter geringere Mieten und Nebenkosten, günstigere Medikamente, geringere Ausgaben für Pflegepersonal und eine vergleichsweise luxuriöse Betreuung in Seniorenheimen.
Vor dem Hintergrund der drohenden Altersarmut in Deutschland sind derartige Einsparungen besonders attraktiv. Die Lebenshaltungskosten sind im europäischen und außereuropäischen Ausland zum Teil deutlich geringer, der Lebensstandard demgegenüber entsprechend höher. Nach Jahrzehnten der Erwerbstätigkeit ist das ein nachvollziehbares Motiv für den Ruhestand.
Wenn Sie noch keine sozialen Kontakte am Zielort geknüpft haben, müssen Sie diese erst aufbauen, was keine Garantie für Erfolg bietet. Nehmen Sie soviel wie möglich an Veranstaltungen teil, gehen Sie Essen und zeigen Sie der Bevölkerung Ihrer neuen Heimat dass Sie kein Tourist sind sondern länger bleiben. So ist es einfacher Kontakte zu knüpfen und in der Regel sind die Menschen ausserhalb Deutschlands viel aufgeschlossener und viel freundlicher. Versuchen Sie es, sie werden überrascht sein.
Besonders wichtig ist es für Rentner, als Paar auszuwandern und zu bedenken, was passieren wird, wenn einer der Partner stirbt. Wenn das Knüpfen sozialer Kontakte in der neuen Heimat schwierig ist, kann dies für alleinstehende Rentner zu Einsamkeit und Isolation führen.
Für Rentner, die in Ländern der Europäischen Union leben und eine Rente aus Deutschland beziehen, bleibt der Versicherungsschutz bestehen. Gleiches gilt für Länder, mit denen Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen abgeschlossen hat, wie beispielsweise die Türkei oder Tunesien.
Wenn Sie jedoch in Länder auswandern, mit denen Deutschland kein Sozialversicherungsabkommen hat, wie zum Beispiel Thailand oder die USA und Kanada, müssen Sie sich selbst um eine Auslandskrankenversicherung kümmern, da der Schutz Ihrer deutschen gesetzlichen Krankenversicherung hier erlischt. Dies kann schwierig sein, da viele Auslandskrankenversicherungen Altershöchstgrenzen festlegen, chronische Vorerkrankungen ausschließen oder nur für maximal fünf Jahre gelten.
Es ist daher ratsam, von Anfang an nach einer Lösung zu suchen, die Ihnen dauerhaften Versicherungsschutz bietet. Es gibt Versicherungen, die chronische Vorerkrankungen mitversichern und zeitlich unbegrenzten Schutz weltweit, einschließlich USA und Kanada, bieten. Wenn Sie jedoch nicht ausschließen möchten, dass Sie in Zukunft nach Deutschland zurückkehren, empfehlen wir Ihnen, Ihre gesetzliche Krankenversicherung vorsorglich auf Anwartschaft umzustellen, um sicherzustellen, dass Sie wieder aufgenommen werden können.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass selbst im EU-Ausland der Versicherungsschutz nicht immer vollständig ist. In Spanien müssen deutsche Rentnerinnen und Rentner zum Beispiel Zahnarztbesuche selbst zahlen, während Mitglieder der deutschen Krankenversicherung in Frankreich bei Behandlungen einen Anteil an den Behandlungskosten zwischen zehn und 30 Prozent zahlen müssen.
Wobei wir hier anmerken, dass in Deutschland die Leistungen, ob für Zahnarzt oder Allgemein Ärztliche Behandlungen, ebenfalls stark nachgelassen hat. Hier kann Deutschland definitiv nicht mehr punkten.
Das Thema Steuern kann für Rentner, die im Ausland leben, auf den ersten Blick verwirrend sein. Die Konditionen und Orte, an denen Einkommenssteuern zu bezahlen sind, hängen von verschiedenen Faktoren ab. Für Rentner, die weniger als die Hälfte des Jahres außerhalb Deutschlands wohnen, bleiben voll steuerpflichtig und können somit Steuervorteile wie den Grundfreibetrag und Absetzungsmöglichkeiten weiter nutzen.
Auswanderer, die länger als 183 Tage pro Jahr im Ausland leben und ihren Wohnsitz innerhalb der EU haben, können auch Steuervorteile behalten, wenn mehr als 90 Prozent ihrer Einkünfte aus Deutschland stammen. Hierbei können auch Mieteinnahmen von Immobilien in Deutschland einbezogen werden. Jährlich muss ein Antrag auf “unbeschränkte Steuerpflicht” gestellt werden, um diese Vorteile zu behalten.
Ob Rentner in Deutschland Steuern zahlen müssen, hängt von ihrem neuen Wohnort und davon ab, ob zwischen diesem und Deutschland ein Doppelbesteuerungsabkommen besteht. Die Regeln können von Land zu Land unterschiedlich sein, und eine Übersicht über die einzelnen Regelungen findet sich auf den Seiten des Bundesfinanzministeriums.
Einige Staaten haben ausländische Rentner als Einnahmequelle entdeckt und bieten pauschale Steuern an, um Rentner aus dem Westen anzulocken. Bei der Entscheidung, ins Ausland zu ziehen, sollten alle Kosten genau durchgerechnet werden. Es ist auch wichtig, sich individuell beraten zu lassen, da die Steuervorteile möglicherweise nicht für immer erhalten bleiben und die Auswirkungen auf den Rentenbezug berücksichtigt werden sollten.
Wir werden hier auf unserem Auswanderungs Portal bei jedem Land wo wir Ihnen als Rentner Domizil vorstellen so genau und so einfach wie möglich auf das Thema Steuern eingehen. Steuern sind im Arbeitsleben schon kompliziert und das ändert sich auch als Rentner nicht.
Die rechtlichen Bedingungen für deutsche Senioren, die als Rentner ins Ausland auswandern möchten, hängen vor allem davon ab, ob sie innerhalb oder außerhalb der Grenzen der Europäischen Union (EU) bleiben möchten. Als Staatsangehörige eines EU-Mitgliedstaates haben sie grundsätzlich das Recht, in einem anderen EU-Staat zu leben. Allerdings müssen sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen, wie zum Beispiel eine umfassende Krankenversicherung im Zielland und ein ausreichend hohes Einkommen, um den Lebensunterhalt ohne finanzielle Unterstützung bestreiten zu können.
Wenn der geplante Aufenthalt längerfristig ist, gibt es drei verschiedene Szenarien bezüglich der Aufenthaltsrechte und Pflichten:
Um eine Bescheinigung des Daueraufenthaltsrechts zu erhalten, müssen Auswanderungswillige in der Regel einen Nachweis erbringen, dass sie bereits seit fünf Jahren rechtmäßig im betreffenden Land leben. Dazu können verschiedene Belege wie eine gültige Meldebescheinigung, Nachweise über den Aufenthalt und ein ausreichendes Einkommen erforderlich sein. Die Behörden sind gemäß EU-Recht verpflichtet, eine Daueraufenthaltskarte auszustellen, ohne höhere Gebühren als für die Ausstellung eines Personalausweises zu verlangen. Die Gültigkeitsdauer der Karte variiert je nach Land, es sind jedoch keine weiteren Formalitäten erforderlich, um sie zu erneuern.
Wenn Sie als Rentner überlegen, ins Ausland auszuwandern, sollten Sie im Vorfeld einige grundlegende Faktoren beachten. Zu diesen Faktoren gehören Finanzen, Kulturschock, landestypische Besonderheiten, Zeitrahmen, Rente und Versicherungen sowie Pflege. Es ist ratsam, sich im Zweifelsfall an deutsche Beratungsstellen zu wenden.
Es ist wichtig, dass Ihre Rente für die Lebenshaltungskosten im Zielland ausreicht. Machen Sie daher vorab eine Aufstellung über Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben. Außerhalb der EU sind landestypische Besonderheiten in rechtlichen Angelegenheiten, Aufnahmebedingungen und medizinischer Versorgung zu berücksichtigen.
Der Zeitrahmen ist ein weiterer relevanter Faktor, der für steuerliche Pflichten ausschlaggebend sein kann. Die Rente wird zwar grundsätzlich überall hin überwiesen, aber möglicherweise mit Einschränkungen. Es ist wichtig, alle Fragen rund um das Thema Versicherungen zu klären, um für alle Eventualitäten ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Besonders das Thema Pflege und Pflegeversicherung wird im fortgeschrittenen Alter immer wichtiger.
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